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Impfarzt wird aus Berliner Impfzentrum geschmissen, weil er anstatt dem Booster einen Antikörpertest empfiehlt

Published On: 27. Juni 2022 19:51

Ein Welt Artikel, natürlich hinter einer Bezahlschranke, offenbart das, was vielen Lesern hier schon sehr lange bekannt ist: Ärzte werden massiv unter Druck gesetzt.

Doch in diesem Fall ist es wirklich eindeutig, dass der Weg niemals an der Nadel vorbei führen soll und darf. Egal ob eine medizinische Indikation notwendig ist – oder eben nicht.

Klar ist, dem Arzt, Tristan Thoring (Berlin), muss man an dieser Stelle einfach mal danke sagen. Denn er hat einen lukrativen Job verloren – wir haben darüber berichtet: Ist die Vergütung eines Impfarztes angemessen? Pro Monat bei 300 Impfungen heißt das: 254.400 €.

Dieser Arzt weist auf Alternative zur Booster-Impfung hin – und wird gesperrt

Arzt Tristan Thoring ist in Berlin vom Einsatz in Corona-Impfzentren gesperrt, weil er Patienten eine Alternative zur Drittimpfung nannte. Die Kassenärztliche Vereinigung gesteht, dass die Beratung „medizinisch vertretbar“ sei. Dennoch darf er nicht wieder dort tätig sein. Warum?

Tristan Thoring hat den hippokratischen Eid geleistet, er hat geschworen, dass für ihn als Arzt Gesundheit und Wohlergehen der Patienten oberstes Anliegen sind. Thoring hält das Coronavirus je nach Variante und vor allem im Fall von Risikogruppen für hochgefährlich – und Impfungen grundsätzlich für einen guten Schutz.

Deshalb war er als Impfarzt in den Impfzentren von Berlin und Brandenburg im Einsatz. In der Bundeshauptstadt will man den Arzt zur Immunisierung der Bevölkerung dennoch nicht mehr. Obwohl er keine fachlichen Fehler gemacht hat und seine Eignung nicht bezweifelt wird.

In dem Streit zwischen dem Mediziner einerseits und der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) sowie dem Deutschen Roten Kreuz Berlin andererseits geht es um Thorings „Einstellung“ zur Impfstrategie des Bundeslandes. Darum, ob es richtig ist, dass ein Arzt vor einer Impfung seine Patienten berät und in Einzelfällen zu dem Ergebnis kommt, dass es Alternativen zu einer Impfung an Ort und Stelle geben könnte. Das hatte Thoring getan. In drei Fällen. Daraufhin teilte ihm die Kassenärztliche Vereinigung mit, dass er vorerst für weitere Einsätze als Impfarzt gesperrt sei. Nun hat Thoring Strafanzeige gestellt. Aber der Reihe nach.

„Sie können auch alternativ einen Antikörpertest machen“

Der 35-Jährige hat langjährige Erfahrung als Mediziner; bei der Bundeswehr war der studierte Humanmediziner Oberstabsarzt. Nach seinem Abschied aus der Truppe im vergangenen Jahr hatte er den Plan, eine eigene Praxis in Berlin zu eröffnen. Bis das klappen sollte, arbeitete er immer wieder als Impfarzt – ab Frühjahr 2021 in Berliner Impfzentren und im brandenburgischen Luckenwalde. „Impfstoffe zählen zu den größten Errungenschaften der Medizin“, sagt er. Thoring schätzt, er habe bislang rund 4000 Menschen gegen Corona geimpft.

Im Folgenden schildert er seine Sicht auf das, was passiert ist:

Am 21. Januar dieses Jahres hatte Thoring Dienst im Impfzentrum Tegel – das Datum ist für den Fall nicht unwichtig. An diesem Tag stand demnach ein junger Mann vor dem Mediziner, um die Booster-Impfung zu erhalten. Aber eigentlich nur ungern, gezwungenermaßen. Denn nur wenige Tage zuvor hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Knall auf Fall den Genesenenstatus von sechs auf drei Monate verkürzt. Nun fürchtete der junge Mann, sich ohne die dritte Impfung nicht mehr frei bewegen zu können. Wenig später waren ein Mann und eine Frau an der Reihe, so schildert es Thoring, beide waren zweimal geimpft, hatten sich mit Corona infiziert und sorgten sich nun, nach Lauterbachs Entscheidung Nachteile durch den Entzug des Genesenenstatus hinnehmen zu müssen.

Thoring machte den Patienten einen Vorschlag: „Ich impfe Sie jetzt oder später, aber Sie können auch alternativ dazu auf eigene Kosten einen Antikörpertest machen. Dann ist zumindest klar, ob und inwieweit Sie noch gegen das Virus immunisiert sind.“ Eine Impfung sei danach immer noch möglich. Zwei der drei Personen wurden am Ende nicht von Thoring geimpft.

Das Team des ärztlichen Leiters hatte die Szenen mitbekommen und konfrontierte Thoring: Er sollte sich erklären, erläutern, warum er Impfarzt sein wolle und dennoch Menschen ungeimpft gehen lasse. Thoring sagte nach eigener Darstellung, dass er es für richtig halte, Menschen in allen Facetten aufzuklären. Er wurde des Impfzentrums verwiesen. Später teilte ihm die Kassenärztliche Vereinigung mit, er unterstütze „das Ziel der aktuellen Impfstrategie nicht ausreichend“.

„Impfwillige sollten da nicht verwirrt werden“

In dem Brief, den ihm die KV am 10. Februar schrieb und der WELT vorliegt, stehen auch die Folgen für dieses Verhalten: „Ferner wurde entschieden, dass Sie für drei Monate in der Zeit vom 11.02.2022 bis zum 15.05.2022 für die Vergabe zu ärztlichen Impfdiensten in Berliner Impfzentren gesperrt werden.“ Das Rote Kreuz Berlin habe darum gebeten.

Obwohl die KV im selben Brief zu dem Schluss kommt: „Grundsätzlich Zweifel an Ihrer Eignung bestehen nicht.“ Und explizit wurde zu den drei Fällen im Impfzentrum festgehalten, Thorings Beratung sei „medizinisch vertretbar“ gewesen.

Sprich: Thoring hat seinen Job als Mediziner ohne Anlass zu einer Beanstandung erledigt. Sein Fehler war in Augen der KV, „Menschen zunächst von einer Impfung abzuhalten“. Daher seien Impfzentren des Landes Berlin „nicht der geeignete Ort für Sie …, die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen“. Denn die Impfstrategie des Landes sei es, möglichst viele Menschen schnell zu impfen.

Das ist der einzige Vorwurf, der an Thoring hängen bleibt. Alle anderen mussten die Kassenärztliche Vereinigung und das DRK nach anschließenden Untersuchungen zurücknehmen – die machten den längsten Teil des Briefs vom 10. Februar aus. Dass Thoring zum Beispiel angeblich gesagt habe, „nach der dritten Impfung wird man sterben“, lässt sich nicht belegen; es gibt keine Zeugen dafür. Thoring bestreitet diese Aussage heftig. Man müsse entsprechenden Hinweisen nachgehen, bedauerte die KV – man bitte, da sie unzutreffend seien, um Entschuldigung.

FDP-Vize Kubicki: „Kannte ich bislang nur aus Willkürstaaten“

Beim Deutschen Roten Kreuz Berlin heißt es auf Anfrage zu der Sperre des Arztes, man nehme zu Personalien keine Stellung. Ein DRK-Mitarbeiter, der den Betrieb in den Impfzentren kennt, sagt: „Da arbeiten pro Schicht mehrere Hundert Menschen, das muss funktionieren. Impfwillige sollten da nicht in Beratungsgesprächen verwirrt werden, man soll sie impfen.“ Der Job als Impfarzt sei begehrt, 720 Euro gebe es pro Schicht, interessierte Ärzte stünden Schlange – und impften einfach wie gewünscht.

Und die Kassenärztliche Vereinigung erklärt zu den Vorgängen: „Die KV Berlin hat die Sperrung nach Prüfung des Sachverhalts und in Abstimmung mit dem DRK ausgesprochen, das für den Betrieb der Berliner Impfzentren verantwortlich war/ist. Die entsprechende Stellungnahme der KV Berlin entnehmen Sie bitte dem vorliegenden Brief vom 10.2.2022.“ Thoring habe zudem keinen Widerspruch gegen die Sperre eingelegt. Die Verbände der Ärzteschaft möchten sich nicht zu dem Fall äußern – man legt sich ungern mit der Kassenärztlichen Vereinigung an.

Tristan Thoring hat nun Anzeige wegen übler Nachrede erstattet. Der Fall erreichte auch die FDP im Bundestag. Und für die Liberalen ist der Fall ebenfalls nicht erledigt: „Es ist erschreckend, dass ein Arzt, der sich aus medizinischer Sicht offensichtlich richtig verhalten hat, berufliche Konsequenzen zu erwarten hat. Wenn die Beachtung des politischen Narrativs wichtiger ist als das fachlich geschulte Gewissen des Mediziners, dann haben wir ein Niveau staatlicher Übergriffe erreicht, das ich bislang nur aus Willkürstaaten kannte“, sagt FDP-Vizechef und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki WELT. „Dabei drängt sich die entscheidende Frage auf: Geht es noch darum, den Menschen individuell die bestmögliche medizinische Versorgung zu geben, oder darum, über hohe Impfzahlen politische Erfolge vermelden zu können?“

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