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Unglaublich, wen und was man heute alles zur Anzeige bringen kann

Published On: 6. September 2022 0:02

Veröffentlicht am 6. September 2022 von RL.

Was verbinden Sie mit der Stadt Nürnberg? Vielleicht das Frankenland? Den 1. FC Nürnberg, einen alten Traditionsclub, der dauernd in die 1. Bundesliga auf- und wieder aus ihr absteigt? Ich denke gern an den Nürnberg-Nachtmarathon zurück, weil es der einzige internationale Marathon war, an dem ich nach 5 Kilometern sogar an der Spitze lag.

Gut, vielleicht war das Tempo doch eine Spur zu hoch, aber weit unter drei Stunden reichte es allemal. Oder an einen eindrücklichen Besuch bei Dr. med. Ulrich Strunz in seiner Praxis in Roth, als ich in Nürnberg übernachtet hatte. Gute Erinnerungen an diese schöne Stadt also, die leider historisch auch andere Seiten hat.

Denken Sie vielleicht an die Nürnberger Reichsparteitage, die jährlichen Versammlungen fanatischer Nazis, bei denen Adolf Hitler seine berüchtigten Hetzreden hielt? Oder an die Nürnberger Gesetze, die auf dem Reichsparteitag 1935 verkündet wurden und die Juden von der Staatsbürgerschaft des Landes, in dem sie lebten, ausschlossen? Oder die Nürnberger Prozesse, in denen viele, wenn auch zu wenige führende Nazis wegen «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» angeklagt wurden?

Oder der Nürnberger Kodex, der am Ende des Prozesses gegen die Nazi-Ärzte verkündet wurde und der den absoluten und unantastbaren Grundsatz der Einwilligung nach Aufklärung in alle medizinischen Experimente festlegte, leider aber juristisch nicht bindend ist?

Der Nürnberger Kodex wurde am 20. August 1947, also vor fünfundsiebzig Jahren, veröffentlicht. Man hätte erwarten können, dass es aus diesem Anlass eine Art offizielles Gedenken an diesen besonderen Jahrestag geben würde. Schliesslich ist der Kodex das wichtigste Dokument in der Geschichte der medizinischen Ethik und ein wichtiges Ereignis in der Geschichte des Holocausts.

Fehlanzeige, es gab keinerlei «offizielle» Gedenkfeier. Warum nicht? Man könnte vernünftigerweise annehmen, dass das Fehlen jeglicher Art von offiziellem Gedenken mit den ungeheuerlichen Verstössen gegen den Kodex zusammenhängt, die in den letzten zweieinhalb Jahren stattgefunden haben, und zwar nicht nur mit den systematischen Bemühungen, die Mehrheit der Weltbevölkerung zu zwingen, sich einer experimentellen Injektion zu unterziehen, ohne deren Inhalt und Auswirkungen zu kennen, sondern auch mit den nicht getesteten Gesichtsmasken und dem spekulativen und vor allem intransparenten Testprogramm (cT-Werte).

Vermeintlich «fakten»-checkende selbsternannte Experten und andere ebenso selbsternannte Gutmenschen haben immer wieder betont, dass diese Massnahmen in keiner Weise gegen den Kodex verstossen, dass sie nicht wirklich experimentell sind, weil sie «offiziell zugelassen» seien, und dass der Kodex auf jeden Fall nicht den Status eines Gesetzes hat – der letzte Punkt stimmt, wie oben erwähnt, leider … Man kann da also nichts machen – oder doch?

Nun, Sie können die Verantwortlichen zur Rede stellen, und zwar so laut wie möglich. Am Samstag, dem 20. August 22, gab es in Nürnberg zwei «inoffizielle» Gedenkveranstaltungen. Die kleine , an der die Organisation Jews for Justice beteiligt war, fand vor dem Nürnberger Justizpalast statt, wo die Nürnberger Prozesse stattgefunden hatten und in denen der Nürnberger Kodex erlassen worden war. Hier wurde die Erklärung nach Jesaja 62 verlesen.

Die andere und viel grössere Gedenkveranstaltung fand auf der Wöhrder Wiese statt, im Park auf der anderen Seite der Stadt. Diese wurde als Veranstaltung zum Thema Gesundheit beworben, an der mehrere Ärzte teilnahmen, die sich gegen die Covid-Erzählung ausgesprochen hatten. Von einem möglichen Auftritt von Vera Sharav war im Vorfeld nicht die Rede.

Wie viele Leser bereits wissen, hat Vera Sharav als Kind den Holocaust überlebt und setzt sich seit vielen Jahren gegen rücksichtslose medizinische Experimente ein. Seit 2020 meldet sie sich zu Wort und warnt vor den Zusammenhängen zwischen den aktuellen Ereignissen und den Geschehnissen in Nazi-Deutschland.

Veras Sharav persönliche Geschichte ist, dass sie vor dem Krieg in Rumänien geboren wurde, 1941 mit ihrer Familie in einem Konzentrationslager in Transnistrien inhaftiert war und dann, als Rumänien 1944 die Seiten wechselte, nach Palästina evakuiert wurde, bevor sie schliesslich in die Vereinigten Staaten auswanderte, wo sie seither lebt. Vera hatte Deutschland nie zuvor besucht (…)

Die Vorsichtsmassnahme, Veras Auftritt in Nürnberg nicht im voraus anzukündigen, wurde unter anderem aufgrund der Ereignisse vom vergangenen Winter in Brüssel getroffen, als eine grosse Kundgebung, auf der Vera sprechen sollte, von der Polizei vorzeitig aufgelöst wurde (!!) und Vera ihre Rede schliesslich in einem nahe gelegenen Restaurant aufzeichnen musste.

Diesmal trat Vera Sharav also unangekündigt auf und konnte eine öffentliche Rede halten. Sie finden Sie hier in vollem Wortlaut.

Die Rede war mehr als berührend. Obwohl es in Deutschland ein Gesetz gegen die «Relativierung des Holocaust» gibt, d. h. gegen den Vergleich des Holocaust mit anderen Ereignissen der Vergangenheit oder Gegenwart, hielt sich Vera sehr tapfer nicht zurück. Sie sagte unter anderem:

«Der Zweck von Holocaust-Gedenkstätten ist es, künftige Generationen zu warnen und darüber zu informieren, wie sich eine aufgeklärte, zivilisierte Gesellschaft in ein völkermörderisches Universum verwandeln kann, das von absoluter moralischer Verderbtheit beherrscht wird (…) Wenn wir einen weiteren Holocaust verhindern wollen, müssen wir die bedrohlichen aktuellen Parallelen erkennen, bevor sie das Gefüge der Gesellschaft vergiften.»

Veras Rede wurde von 3000 Zuhörern live unter grosser und oft spontaner Akklamation gehört. Die deutschen Medien würdigten Veras Ausführungen nicht. Das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) akzeptierte zwar, dass Vera selbst eine Überlebende des Holocaust war, warf ihr aber dennoch vor, den Holocaust zu «relativieren» und verurteilte die Veranstaltung insgesamt als «Verharmlosung der Geschichte Nazideutschlands und als Propagierung antisemitischer Verschwörungen» (…)

Die Lokalzeitung Nürnberger Nachrichten schien nicht einmal zu akzeptieren, dass Vera tatsächlich eine Holocaust-Überlebende war, man titulierte sie vielmehr als Rumänin, die als Holocaust-Überlebende vorgestellt wurde. Auch hier wurde Vera beschuldigt, «den Holocaust zu relativieren», und es wurde behauptet, dass diejenigen, die bei dem Treffen sprachen, «die Opfer des Naziregimes verhöhnen».

Vera sollte vier Tage später in München, 100 Meilen von Nürnberg entfernt, auf einer zweiten Kundgebung sprechen; sie schaffte es nach München, aber nicht zu der Kundgebung. Bravo, wieder jemanden mundtot gemacht! Vera war sichtlich betroffen von den Unterstellungen der Nürnberger Zeitung.

Wie sie zu Beginn ihrer Rede gesagt hatte, war es für sie schmerzhaft, sich an ihre Kindheitserfahrungen in einem Konzentrationslager erinnern zu müssen, und es war besonders schmerzhaft, dies in Deutschland tun zu müssen, dem Land, in dessen Namen sie einst gefangen gehalten worden war. Ausserdem besuchte Vera nicht nur Deutschland, sondern auch Bayern, das historische Kernland des Nationalsozialismus.

Obwohl es tatsächlich die Hetze deutscher Medien war, die Vera dazu veranlasste, eine zweite Rede abzusagen, geschah dies nicht so sehr aus Verärgerung, sondern aus strategischen Gründen. Als Amerikanerin, die zum ersten Mal nach Deutschland kam, sah sie es nicht als ihre Aufgabe an, sich öffentlich mit den deutschen Medien anzulegen; das ist Sache ihrer deutschen Unterstützer.

Vera sieht ihre Rolle darin, direkt aus ihrer persönlichen Geschichte als Holocaust-Überlebende heraus auf die Parallelen zwischen den jüngsten Ereignissen und der Geschichte Nazideutschlands hinzuweisen und die Welt vor der Möglichkeit eines weiteren Holocaust zu warnen.

Veras deutsche Unterstützer haben sich daher für sie stark gemacht. Der Historiker Uwe Alschner, der Veras Besuch in Deutschland organisiert hatte, sprach in München an ihrer Stelle und verurteilte den Artikel in den Nürnberger Nachrichten als «beschämend» und «abscheulich» und «an Antisemitismus grenzend».

Er wies darauf hin, dass die Zeitung ihren Lesern die Information vorenthalten hatte, dass Vera selbst Jüdin ist, obwohl – oder gerade weil – dies für ihre gesamte Argumentation von zentraler Bedeutung war. Und, so fügte er hinzu, die Nürnberger Nachrichten erscheinen im selben Gebäude wie die berüchtigtste aller Propagandazeitungen der Nazi-Zeit, «Der Stürmer». Zufälle gibt es … – oder doch nicht?

Vera hielt keine zweite Rede, sondern besuchte während ihres Aufenthalts in München mehrere Stätten von historischer und aktueller Bedeutung, darunter den «Schrein» von Stepan Bandera, dem ukrainischen «Nazi-Helden», der 1959 in München vom KGB ermordet wurde und der mit den Flaggen der Ukraine und des Asow-Bataillons geschmückt ist, sowie die Gräber von zwei Mitgliedern des Widerstands der Weissen Rose gegen das Nazi-Regime, Hans und Sophie Scholl.

Während ihres Aufenthalts in Bayern besuchte Vera auch das ehemalige Konzentrationslager Dachau, wo sie von Marion Schmidt persönlich geführt wurde. Marion Schmidt war bis Anfang dieses Jahres als offizielle Führerin des Lagers tätig, als sie von der Gedenkstätte Dachau entlassen wurde, weil sie bei einer Kundgebung am Holocaust-Gedenktag zum «Widerstand» gegen die «Faschisierung von Staat und Gesellschaft» aufgerufen hatte.

Theoretisch hätten die Behörden Vera auf der Stelle wegen vermeintlicher «Relativierung des Holocaust» in ihrer Rede in Nürnberg belangen können. Vielleicht waren sie (die Behörden) ausnahmsweise so klug, zu erkennen, dass es mehr als schlecht ausgesehen hätte, wenn eine Holocaust-Überlebende bei ihrem allerersten Besuch in Deutschland öffentlich verfolgt worden wäre. Als Vera Sharav wieder in New York war, wurde sie wegen «Holocaust-Leugnung» bei der bayrischen Polizei angezeigt.

Jawohl, eine Holocaust-Überlebende, die zu Beginn ihrer Rede ihre eigenen Erfahrungen mit dem Holocaust schilderte, wird bei den Behörden in Bayern – dem ehemaligen Kernland des Nationalsozialismus – wegen «Leugnung des Holocaust» angezeigt. Nach Veras Ansicht sind es die deutschen Medien und Behörden, die den Holocaust leugnen. Wie sie in ihrer Rede in Nürnberg sagte: «Diejenigen, die den Holocaust zum Tabu erklären, verraten die Opfer des Holocaust, indem sie seine Relevanz für die heutige Zeit leugnen.»

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Dies ist der leicht gekürzte Newsletter von Marco Caimi, Arzt, Kabarettist, Publizist und Aktivist. Aus Zensurgründen präsentiert er seine Recherchen nebst seinem YouTube-Kanal Caimi Report auf seiner Website marcocaimi.ch. Caimis Newsletter können Sie hier abonnieren.

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